Bedeutung “empirica-Studie” für Vinxel

empirica-Studie Königswinter
Die „empirica-Studie“ wurde von der empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH aus Bonn für die Stadt Königswinter im Jahr 2017 durchgeführt, und in der PUA-Sitzung vom 29.08.2017 vorgestellt.

Gegenstand der Studie
Gegenstand der Studie war es anscheinend, 10 definierte Flächen im Raum Königswinter zu betrachten und diese Flächen hinsichtlich Eignung für eine Wohnraumbebauung für bestimmte Zielgruppen und Eignung zur Wohnbauförderung zu bewerten, sowie eine Priorisierungs- und Handlungsempfehlung auszusprechen.

Beurteilung von 10 Potentialflächen
Es sollte beurteilt werden, für welche Bebauung und für welche Zielgruppe die 10 Flächen geeignet sind und mit welcher Priorisierung diese umgesetzt werden sollen. Folgende Flächen wurden betrachtet:

  1. Oberpleis – Krahfeld/Herresbacher Straße
  2. Berghausen Südwest
  3. Thomasberg – Der kleine Rankenberg
  4. Stieldorf- Auf der Groneswiese
  5. Stieldorf – westlich Pfarrer-Palm-Weg
  6. Vinxel – Hohnacker
  7. Vinxel – nördlich Kapellenweg
  8. Oberdollendorf – Reihbäumer/Bachstr.
  9. Oberdollendorf – Bachstr./Heisterbacher Straße
  10. Oberdollendorf – Im Ruppengarten

Insgesamt ergibt sich daraus eine untersuchte Potentialfläche von 49,7 ha (brutto).

Demographische Entwicklung
Von 2006 bis 2010 ist es zu einem Rückgang der königswinterer Bevölkerung gekommen, hier lagen die Sterbezahlen über den Zuzugszahlen. Seit 2011 besteht ein nur leichter Zuwachs der Bevölkerung durch eine leicht zunehmende Bautätigkeit. Durch die demographische Entwicklung wird in den nächsten Jahren wieder ein Rückgang der Bevölkerung erwartet.

Bevölkerungsziele der Stadt Königswinter
Ziel der Stadt Königswinter ist es die Einwohnerzahl um 4000 Einwohner von derzeit ca. 42.000 auf 46.000 bis 2035 zu erhöhen und durch ein attraktives Baulandangebot einen Zuzug zu ermöglichen. Um das Ziel zu erreichen müssen bis zum Jahr 2030 insgesamt 2000 neue Wohneinheiten geschaffen werden.

Allgemeine Empfehlungen/Vorgaben
Allgemein vorrangig sollte eine Innenentwicklung und Nachverdichtung sein. Außenentwicklungen sollten entsprechend der regionalen und landesplanerischen Vorgaben nur in Ortschaften mit mehr als 2000 Einwohnern und ausreichender Infrastrukturausstattung stattfinden. In kleineren Ortsteilen sollten nur zusätzliche Bauflächen zur Deckung des Bedarfs der ortsansässigen Bevölkerung erfolgen.

Baulandbeschluss und Baulandprogramm
Es wird der Stadt empfohlen, einen kommunalen Baulandbeschluss vorzubereiten, um die aktuellen Grundstückseigentümer an der Entwicklung und Folgekosten für die soziale und technische Infrastruktur zu beteiligen. In einer solchen Regelung kann beschlossen werden eine Teilabtretung von Flächen für die o.g. Maßnahmen zu vereinbaren. Zusätzlich soll ein Baulandprogramm  beschlossen werden, welches die Wohnflächen definiert, mit denen die wohnungs- und stadtentwicklungspolitischen Ziele von Königswinter erreicht werden sollen und die für eine Entwicklung der Baureife ausgewählt werden.

Handlungsempfehlungen
Insgesamt ergeben sich aus der Studie folgende Handlungsempfehlungen durch die Verfasser:

  1. Einführung eines kommunalen Baulandbeschlusses
  2. Einführung eines Baulandprogramms
  3. Aktivierung von größeren Potentialflächen mit Baurecht
  4. Entwicklung von vorhandenen Baulandpotentialen (FNP-Flächen)
  5. Entwicklung von Regionalplanflächen
  6. Mobilisierung von Nachverdichtungspotentialen

Beurteilung Vinxeler Potentialflächen
Nach der Bewertung der Studie werden die Bauflächen in Vinxel als schlecht bis mittel in den Punkten Lage und Infrastruktur bewertet. Es sind Potentialflächen von insgesamt 11,6 ha untersucht worden.

Bebauungsempfehlung für Vinxel
Für Vinxel spricht der bestehende Bebauungsplan, da hier kurzfristig gebaut werden könnte. Allerdings sollten gem. der Studie fast ausschließlich Einfamilienhäuser gebaut werden. An der Holtorfer Straße ist auch vorstellbar, ein oder zwei kleine Mehrfamilienhäuser zu errichten. Es bestehen Potenzialflächen mit Baurecht wie vorrangig kurz- bis mittelfristig entwickelt werden sollten. Diese sind u.a. in Vinxel „Alter Heeresweg“ und „Dreesenbitze“.

Vinxel und geförderter Wohnungsbau
Die Möglichkeiten in Vinxel geförderten Wohnungsbau umzusetzen sind eher schlecht, da hier keine Fördermöglichkeiten im größeren Umfang vorhanden sind. Auch wird empfohlen, dass geförderter Wohnungsbau eher in Innenstadtnähe erfolgen sollte, da deren Bewohner eine gute Infrastruktur benötigen.

Entwicklungsempfehlungen der Potentialflächen
Nach gutachterlicher Perspektive sollten die Flächen mit einem Potenzial von 700 WE vorrangig entwickelt werden. Hier sind Oberpleis, Oberdollendorf und Stieldorf genannt.

Limitierung der Studie
Nicht betrachtet wurde, in wieweit die vorhandene Infraktruktur geeignet ist, die Wohnraumbebauung auszubauen und welche Infrastrukturmaßnahmen (Schule, Abwasser, Verkehr) mit diesem Einwohnerzuwachs verbunden sind (Kosten-Nutzen-Analyse). Auch wurde keine weiteren Potentialflächen im Bereich Königswinter in die Betrachtung eingebunden und beurteilt.

Quelle Beitragsbild: Präsentation „empirica-Studie“ der empirica Gesellschaft für Kommunikations- und Technologieforschung mbH