Bericht zum März Vortrag „Vergesslich – oder schon dement?“

Vergesslich – oder schon dement? Eine Frage, die viele Menschen beschäftigt. Vor allem, wenn im „Älterwerden“ die Gedächtnisleistung nachlässt und die Unsicherheit entsteht, ob es sich nur um eine „normale“ Vergesslichkeit handelt oder doch der Weg in Richtung Demenz zeigt?

Der Bürgerverein Vinxel hatte zu einer Informationsveranstaltung zum Thema eingeladen und mit Dr. Christoph Kley (Facharzt für Neurologie und Geriatrie) und Sascha Becker (Psychologe mit Arbeitsschwerpunkt Gerontopsychiatrie – psychische Erkrankungen des Alters) zwei fachlich kompetente Experten im Bürgerkeller.

Berthold Kirsch (für den Bürgerverein Vinxel) begrüßte nicht nur die beiden Referenten im Bürgerkeller an der Holtdorfer Straße 1, sondern auch etwa 40 BürgerInnen aus Vinxel, die Informationen zum Thema erhalten wollten.

Ohne Hochglanzfolien – weil es ein technisches Problem zwischen Beamer und Rechner gab -hielten die Referenten in freier Rede eine kurze Einführung zum Thema und beantworteten anstelle eines Frontalvortrages die Fragen der anwesenden BürgerInnen. Und davon gab es jede Menge und viele Fragen konnten mit hilfreichen Hinweisen beantwortet werden. So entstand eine lebhafte Atmosphäre, in der unmittelbar auf die konkreten Sorgen und Fragen eingegangen werden konnte.

Hier der inhaltliche Verlauf der Veranstaltung in aller Kürze zusammenfasst:

Demenz ist ein Nachlassen der Hirnleistung – begleitet von Verhaltensstörungen. Der Beginn einer Demenz zeigt sich oft in Gedächtnisstörungen. Diese sind allerdings im Alter auch normal. Erst durch Verhaltensstörungen wie Tag-Nacht-Verwechselung, Nachlassen der Körperpflege oder Aggression entsteht eine Demenz.
 
Es gibt unterschiedliche Formen der Demenz: mehr als die Hälfte der Betroffenen leidet unter einer sog. Alzheimer-Demenz. Hier kommt es durch einen Stoffwechselprozess zu einem Abbau von Nervenzellen. Daneben gibt es Demenzformen, die durch Störungen der Hirndurchblutung auftreten, als Begleitung einer Parkinsonerkrankung oder durch erhöhten Alkoholkonsum.
 
Bei der Alzheimer-Demenz ist der wesentliche Risikofaktor das Alter: bei 85jährigen Menschen ist jeder Fünfte betroffen, bei 95jährigen schon die Hälfte. Weitere Risikofaktoren sind Bewegungsmangel, Rauchen, Schwerhörigkeit, schlechtes Sehen, Diabetes mellitus, erhöhter Blutdruck und auch Mangel an sozialen Kontakten, also Einsamkeit. Demenzen werden bei Hausärzten und Fachärzten festgestellt – derzeit gibt es allerdings keine Therapie, die eine Demenz heilt.
 
Was hilft: an jedem Tag einen sozialen Kontakt pflegen, z. B. eine Unterhaltung führen, auf ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit achten, tägliche Bewegung, angepasst an die körperlichen Möglichkeiten.
 
Hilfe und Informationen in allen Fragen rund um eine demenzielle Entwicklung herum findet man in unserem Stadtgebiet beim Sozialpsychiatrischen Zentrum als dessen Vertreter Herr Becker vorgetragen hat (SPZ Eitorf / Siebengebirge, Telefon: 02243 847 58 – 0, www.awo-bonn-rhein-sieg.de) und bei der Stadt Königswinter (www.koenigswinter.de/de/informationen-fuer-senioren.html). Zudem eine hilfreiche Adresse: https://www.hospizdienst-koenigswinter.de/

Der Bürgerverein hatte seine Spendenbox zu Gunsten der AWO für die Arbeit des Sozialpsychatrischen Zentrums in Eitorf aufgestellt. Die Besucher bedankten sich für den informationsreichen unnd erfrischenden Vortrag großzügig, so dass am Ende 220,- Euro als Spende an das SPZ überwiesen werden konnten. Danke dafür und danke an Dr. Christoph Kley und Hans-Josef Haas für die Zusammfassung der Veranstaltung.