COVID-19 und Maskenverweigerer

Gastbeitrag*

Dr. med. R. Rabahieh, Vinxel

Immer wieder wird in den letzten Tagen über Maskenverweigerer berichtet. Es ist erstaunlich wer alles auf diesen Zug aufspringt und im Internet sogar zu Massenklagen gegen die Maskenpflicht aufruft. 

Wer die Corona-Infektion verharmlost, der verschließt die Augen vor der Realität.

Corona ist eben keine kleine Grippe, sondern eine schwerwiegende Erkrankung, die nicht nur die Lunge, sondern auch alle anderen Organe angreifen und tödlich verlaufen kann.

Wir Ärzte sehen in unserer täglichen Arbeit zunehmend Patienten, die eine Covid-19 Infektion durchgemacht haben und mit den Spätfolgen zu uns kommen. Viele Patienten sind nach einer Infektion überhaupt nicht mehr leistungsfähig, oder weisen diffuse Symptome auf. Dabei beobachten wir, dass die Schwere der Covid-19 Erkrankung nicht unbedingt mit den Spätfolgen korreliert. Auch milde Verläufe können zu relevanten Spätfolgen führen, unter der der Patient leiden kann. Ob diese Spätfolgen weiter anhalten oder zu einer geringeren Lebenserwartung führen, kann bisher noch keiner abschätzen. Wir müssen also nicht nur diejenigen schützen, die einen schweren Verlauf der Covid-19 Infektion aufweisen und sogar daran sterben können, sondern auch alle anderen Mitmenschen. Keiner kann wissen, ob man symptomlos an Covid-19 erkrankt ist und somit das Virus unbemerkt verbreitet.

Das „Maskentragen“ wird als Einschränkung der persönlichen Freiheit von einigen gewertet. Es ist aber alles andere als eine Einschränkung der persönlichen Freiheit, denn durch das Tragen der Maske möchte der Maskenträger seine Mitmenschen nicht anstecken. Es ist eben eine Frage der Perspektive, ob man sich nur selber, oder auch die Andere sieht. Im christlichen Sinne darf man dies als Nächstenliebe sehen und als Zeichen des gegenseitigen Respekts. Wenn wir also eine Maske tragen, zeigen wir damit eine besondere Rücksichtnahme, insbesondere für die ältere Generation und diejenigen mit entsprechenden Vorerkrankungen, aber auch für alle anderen Mitmenschen.

„Die Freiheit eines Jenen beginnt dort, wo die Freiheit eines Anderen aufhört.“ Immanuel Kant

*Gastbeiträge geben die Meinung des Autors wieder. Der Bürgerverein Vinxel e.V. ist für den Inhalt der Gastbeiträge nicht Verantwortlich und behält sich vor Gastbeiträge abzulehnen.