Vinxeler Bürger besorgt über die Zukunft ihres Dorfes
Wie der General-Anzeiger in der Königswinterer Ausgabe vom 20. Juni 2018 berichtete, soll das Gelände um den Hobshof an einen Investor verkauft worden sein, der dort Häuser bauen will. Die Stadt konnte sich im Haupt-, Personal- und Finanzausschuss (HPFA) nicht dazu durchringen, eine Fläche als Gemeinbedarfsfläche zu sichern und damit als Standort für eine gemeinnützige soziale Einrichtung zur Verfügung zu stellen. Am Ende muss der Verkauf vom Erzbischöflichen Schulfond sehr schnell gegangen sein, denn noch Ende Mai hatte der Planungs- und Umweltausschuss (PUA) sich für den Erhalt einer Gemeinbedarfsfläche mit Zweckbestimmung Dorfplatz und Kindergarten ausgesprochen.
Die Bürger von Vinxel äußern sich sehr betroffen über diese Entwicklung. Rami Rabahieh vom Bürgerverein meint dazu: „Seit Jahren kämpfen wir für die Sicherung dieser Gemeinbedarfsfläche; es gab z. B. eine große Rückendeckung für ein Gemeinschaftshaus durch die Vinxeler Bürger. Ist das nun alles Makulatur?“ Die Vorsitzende Mecki Meiling ergänzt: „Wir haben großen Klärungsbedarf mit der Verwaltung und der Politik. Wir fühlen uns überrumpelt von den Geschehnissen, die dem GA offenkundig schnell bekannt wurden, obwohl die Diskussion im nicht öffentlichen Teil des HPFA stattfand.“
Das Ensemble des Hobshofes wird als identitätsstiftend für die Eingangssituation in Vinxel angesehen. Auf derselben Fläche liegt auch der einzige kirchliche Raum des Ortes. In Erwartung der zukünftigen Bebauung sorgt sich der Vorstand der Kapellengemeinde Vinxel darüber, ob dann die kleine denkmalgeschützte Kapelle noch ausreichend gewürdigt werden könne. „Die Kapelle hat eine angemessene Umgebung mit Abstand zu den entstehenden Häusern verdient“, so der Vorstand.
Aber noch sieht John Peter von der Bürgerinitiative Vinxel nicht alles verloren. „Wir werden das Gespräch mit Politik und Verwaltung der Stadt suchen und die Beteiligung an den weiteren Planungen einfordern. Die Bürger von Vinxel dürfen mit ihren Bemühungen nicht aufgeben, die neue Dorfmitte von Vinxel mit hoher städtebaulicher Qualität mitzugestalten.“
Sobald die notwendigen Sachstandsinformationen vorliegen, werden Bürgerverein und Bürgerinitiative die weiteren Schritte prüfen, darunter auch die derzeitige Gültigkeit des alten Bebauungsplanes 50/1, nachdem ein Verwaltungsgericht der Festlegung einer Gemeinbedarfsfläche aus den 70er Jahren widersprochen hat. Dann steht auch umgehend das Gespräch mit dem neuen Eigentümer an.
Königswinter-Vinxel, den 23. Juni 2018
für den Bürgerverein Vinxel
gez. Mecki Meiling (1. Vorsitzende)
gez. Dr. Rami Rabahieh (2. Vorsitzender)
für die Kapellengemeinde Vinxel
gez. Jürgen Fritsch (1. Vorsitzender)
gez. Paul Esser (2. Vorsitzender)
für die Bürgerinitiative Vinxel
gez. Jörg Bruns (Sprecher)
gez. John Peter (kommissarischer Sprecher)